Überführungstörn Lelystad – Rendsburg

Dieses Jahr wollen wir in unserem Sommerurlaub die schwedischen Westküste erkunden. Deshalb soll IOANNA im Juli möglichst weit Richtung Ostsee verlegt werden. Als Ziel habe ich Rendsburg am Nordostseekanal ausgewählt, das ich von einem früheren Törn kannte. Der Sportboothafen ist nur wenige Meter vom Bahnhof entfernt. Micha hat sich bereit erklärt mich bei dieser Fahrt zu unterstützen. Tagelang beobachte ich die Grosswetterlage: ein Hoch hat sich über der Nordsee festgesetz, dass sich ganz allmählich Richtung England verschiebt mit schwachen Winden aus NE und N an der Nordseeküste. Wir entscheiden uns loszulegen, da die nächste Woche auch nicht besseres Wetter erwarten lässt. Am Mittwochabend bringt uns Ingrid nach Lelystad.

Donnerstag, 11. Jul.: Heute geht es Richtung Kornwerderzand. Eisiger Nordwind bläst uns entgegen. Wir versuchen zuerst unter Motor voranzukommen, in der steilen Ijsselmeerwelle stampft sich IOANNA schnell fest. Wir entscheiden uns gegen den Nordwind aufzukreuzen. Gegen 20 Uhr sind wir an der Lorenzschleuse, durch die wir zügig auf die Nordseeseite geschleußt werden. Ein schnelles Mahl – dann geht es zur Nachtruhe.

Freitag, 12. Jul.: Am nächsten Morgen  geht es früh raus: wir wollen das Wattenhoch Verversegatt noch schaffen und dann an Vlieland vorbei in die Nordsee fahren. Leider ist kurz vor den Wattenhoch Schluss: der Kiel streift auf dem Sand und um nicht auf die Seite zu fallen fahren wir zurück bis zur Tonne VVG 11, neben der wir den Anker werfen. Wir legen uns wieder Schlafen – mit abwechselnder Ankerwache. Zwei Stunden vor Hochwasser (1015) fahren wir los: erst geht es unter Motor gen Norden, bis wir auf Höhe Vlieland die Segel setzen können und mit ordentlichem Schiebestrom auf die Nordsee hinaus fahren. Gegen 1500 können wir endlich wenden und Kurs Deutsche Bucht anlegen. Der Wind ist schwach, jedoch steht noch eine ordentliche Welle, die IOANNA durchschüttelt. Wir kommen nur langsam voran und müssen manchmal mit Motor unsere Fahrt unterstützen. Gegen 0500 sehen wir die neue Windenergiefarm vor Borkum. Da wir unterwegs zuviel Diesel verbraucht haben entscheiden wir uns nach Norderney zu fahren um zu Tanken und etwas Auszuruhen. Kurz vor Mittag sind wir an der Tankstelle und bunkern 23 l Diesel.

Samstag 13. Jul.: Ein bischen die Beine vertreten, eine warme Mahlzeit zu uns nehmen, dann geht es weiter. Der Wind ist immer noch schwach, so dass wir zu Beginn nur langsam vorwärts kommen. Wir wechseln uns im Zwei-Stundenrhythmus ab: Schlafen – Steuern … Um 2300 sind wir an der TG9/Weser und können Kurs Ri. Eidermündung absetzen. Der Wind frischt glücklicherweise auf! Noch ist wenig von den großen Pötten zu sehen aber kurz vor 0200 tauchen 5 grosse Schiffe vor uns auf. Wir drehen bei und warten, bis sie vorbeigezogen sind. Danach wird es ruhig und gegen 0500 erreichn wir die Ansteuerungstonne Eider. Wir brauchen nahezu vier Stunden um in einem Zigzagkurs zum Eidersperrwerk zu kommen, wo wir schnell durchschleusen können. Es geht weiter im sehr gewundenen Fahrwasser bis Tönning, wo wir uns an die Aussenkate festmachen und uns Schlafen legen. Wir sind so müde!

Geschafft!
Geschafft!

Sonntag 14. Jul.: Um 1400 geht es weiter, um mit auflaufender Flut an Friedrichstadt vorbei in die Binneneider zu fahren. Noch einmal schleusen wir bei Nordfeld, dann sind wir in der Binneneider. Jetzt geht es in vielen Serpentinen durch eine wunderschöne Flusslandschaft. Kurz vor 20 Uhr machen wir in Delve am Campingplatz fest.

Binneneider
Binneneider

Montag, 15. Jul.: Am nächsten Morgen geht es kurz vor 0700 los. Es folgen noch zwei Schleusen (Lexfähre und Gieselauschleuse), bevor wir im Nordostseekanal ankommen. Dort sind es noch ca 2 Stunden, bevor wir in Rendsburg am Sportboothafen festmachen.

Die Route

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