Ankerplatz im River Deben – Southwold

(11. Aug 2016)

Früh um 5 Uhr heißt es ‚Anker auf‘, da wir möglichst kurz vor Hochwasser am Ausgang des Debens sein wollen. Es ist noch sehr kühl und Nieselregen setzt ein, der uns den ganzen Vormittag begleitet. Die letzten Seemeilen durch den Deben sind wir noch ganz allein unterwegs, nur im Ausgang erwartet uns ein Seehund. Die Ausfahrt ist schwierig und ich erwische nicht die optimale Route, aber dank des hohen Wasserstandes gibt es keine Probleme. Draußen an der Ansteuerungstonne setzen wir die Genua und laufen mit ablaufendem Wasser Richtung Orford Ness und setzen dann Kurs der Küste entlang Richtung Southwold, dessen Einfahrt wir kurz nach 11 Uhr erreichen. Der Hafenmeister empfiehlt uns einzulaufen auch wenn es kurz vor Niedrigwasser ist, jedoch wegen Nippzeit genügend Wasser in der Einfahrt und an den flachen Stellen sind, sofern man sich an die vorgeschriebene Route hält. Ohne Probleme kommen wir zum Besuchersteg, wo wir an einer älteren Moody von einem sehr sympathischen jungen Pärchen festmachen mit extra Landleinen wegen der starken Gezeitenströmung. Am Nachmittag laufen wir in das nahe gelegene Southwold, spazieren durch dieses altenglische Badestädtchen, in dem die Brauerei Adnams ihren Hauptsitz hat und an jeder zweiten Ecke präsent ist. Am Strand sind wegen des schlechten Wetters nur die ganz Hartgesottenen unterwegs. Zum Abendessen gehen wir in den nahegelegenen ‚Harbour Inn‘, einem Pub, dass uns von unseren Nachbarn empfohlen wurde. Zu uns gesellt sich ein älteres Ehepaar, mit denen wir gleich ins Gespräch kommen. Sie hatten bis vor wenigen Jahren eine Segelyacht mit Kimmkiel und sind immer noch im Segelclub in Southworld, von wo sie einen Blick auf die Themse haben. Nachdem Abendessen spielen Musikanten auf: meist singt einer ein Solo, danach spielen sie alle gemeinsam auf. Ein junges Mädchen tanzt dazu.

(23,5 nm gesegelt, 5,0 nm unter Motor)

Am nächsten Tag wollen wir bei Niedrigwasser nach Ijmuden auslaufen, verwerfen dann aber den Plan, da die Wettervorsage immer noch von Windstärke 6 spricht und uns dies zu ungewiss ist. So bleiben wir noch einen Tag in Southwold. Nach dem Frühstück gehen wir nochmals bei Adnans auf einen Tee/Kaffee vorbei. Danach gehen wir zurück und über die Brücke auf die andere Seite des River Blyth in das Dorf Walberswick. Das Dorf ist noch älter als Southwold: alte Häuschen säumen kleine enge Gassen, die an diesem Tag vollgestopft mit Autos und ihren Passagieren sind, die alle auf der Suche nach einem Parkplatz sind um an den nahegelegenen Strand zu gelangen. Es ist heute richtig heiß und wir erreichen nach einem Spaziergang durch das Marschland den Strand, an dem wir auf den warmen Steinen es uns gemütlich machen. Am späten Nachmittag gehen wir zurück und lassen den Tag an Bord ausklingen: Lesen, den morgigen Tag vorbereiten, Scholle mit Kartoffeln …

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