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Nynäshamn – Paradiesdviken

 Nach ausgiebigem Frühstück bereiten wir sorgfältig den Ableger vor, es hat viel Wind und das Bugstrahlruder geht wegen des defekten Schalters nur in eine Richtung. Alles klappt gut und kurz hinter Nynäshamn setzen wir ein wenig von der Genua, was völlig ausreichend ist, um uns zügig von dem sehr kräftigen Südwind Richtung Nord bringen zu lassen. Auf der nach Süden offenen See baut sich schnell eine spitze Welle auf, über die wir mit bis zu 7 – 8 Bft fegen. Es geht an Mysinegnholmen, Johannisgrund, Dalarö vorbei – der Wind wird zum Nachmittag etwas weniger. Am Abend erreichen wir Paradiesviken, eine traumhaft schöne Ankerbucht mit vielen schönen Felsliegeplätzen – ein Tipp, den wir letztes Jahr beim Männertörn schon ausprobiert haben). Leider ist von den windgeschützten Plätzen keiner mehr frei und nach den Erlebnissen in der ersten Nacht wollen wir kein Risiko eingehen und wir ankern in der Mitte im Schutz der kleinen Insel. Christoph zaubert fantastische Steaks zum Abendessen – leider kann es Klaus nicht so genießen, ihm geht es nicht so gut.

(47,5 nm gesegelt, 2,5 nm unter Motor, 50,0 nm total, – Hafengebühr)

Lauwersoog – Gieselauschleuse

Am Morgen kochen wir uns das Essen für die Nacht, danach noch ein gutes und ausgiebiges Frühstück. Um 0930 legen wir los, gemeinsam mit ‚Sherpa‘ geht es in die Robbengatsluis und um 1000 sind wir schon draußen im Wattenmeer. Es geht noch etwas langsam vorwärts, da wir noch Gegenstrom haben Langsam dreht der Wind von SE über E auf NE, wir segeln ab Engelmannsplaats bis zum Westgat, dann sind wir auf der Nordsee. Wir kreuzen bis zum Hubertusgat auf, dann nehmen wir den Motor zur Hilfe, da wir befürchten, dass uns Zeit davon läuft. Endlich gegen 1730 dreht der Wind auf die versprochene N-Richtung und wir können ab dem Rifgat bei Borkum wieder segeln. ‚Sherpa‘ ist unser treuer Begleiter und segelt ein paar Meilen vor uns. Der Wind ist prächtig und bringt uns gut voran, sodass wir um Mitternacht auf der Höhe der Otzumer Balje bei Langeoog sind. Zum Abend gibt es unser vorbereitetes Essen und während der ganzen Zeit lernt Clara in allen Lagen, wenn sie nicht gerade Wache hat, zu denen wir uns alle 2 -2,5 h abwechseln.

Clara liebt am Wind Kurse

Bei der Jade-Einfahrt sind wir ‚Sherpa‘ bis auf wenige 100 Meter nähergekommen. Ich wecke Clara, als wir südlich des großen Felds mit Ankerliegern zwischen Jade und Weser vorbeifahren – zwei Augenpaare sehen mehr als eins. Kurz nach 4 Uhr sind wir in der Elbmündung. Obwohl der Wind weiterhin prima bläßt geht es nur noch langsam voran – wir sind zu früh und haben Gegenstrom. Kurz vor acht erreichen wir Cuxhaven, erst kurz danach kippt die Strömung. Weiter geht es die Elbe hinauf. Das Wetter verschlechtert sich, wir bergen die Segel und motoren bis zur Schleuse in Brunsbüttel, die gerade öffnet, als wir dort ankommen. Wieder mal Glück gehabt! Mit uns in der Schleuse ist auch ‚Sherpa‘, die uns auf der Elbe unter Motor davongefahren war. Im Nordostseekanal fahren wir noch die 40 km bis zur Gieselauschleuse, wo wir an den Wartesteigern festmachen. Es gibt noch ein schnelles Spaghetti-Gericht, bevor wir hundemüde in die Kojen fallen. Wir haben es geschafft – das ‚Dreamteam‘, wie Clara uns nannte.

(92,5 nm gesegelt, 69,5 nm unter Motor)

Lelystad – Warga – Lauwersoog

Am Samstagvormittag holen wir noch das Winterzelt vom Segelmacher ab, verabschieden uns von der Hafen-Crew in Lelystad, dann heißt es ‚Leinen los‘. Bei schönem Wetter geht es die ersten Meilen noch unter Maschine Richtung Lemmer, dann können wir die Segel setzen – das erste Mal in diesem Jahr! In Höhe Urk ist aber die Freude schon zu Ende, da der Wind nachlässt und wir noch viel Strecke vor uns haben. Nach einiger Wartezeit schleusen wir in die Pr. Margrietsluis ein, dann geht es in die Staande Mast Route. Wir müssen nie allzu lange vor den Brücken warten, aber dann ist kurz nach 20 Uhr an der Brücke bei Warga Schluss. Wir kochen uns noch ein leckeres Wok-Gericht, bevor wir müde in die Kojen fallen, Clara vom vielen Übungsrechnen, die sie an Bord zur Vorbereitung ihrer Klausur in Mechanik durchführt, ich vom Steuern.
Pünktlich um 9 Uhr öffnet die Brücke – wir können weiterfahren! Die Durchfahrt durch Leeuwarden kostet wie immer viel Zeit – gegen 12 Uhr können wir dann endlich auch die Stadt hinter uns lassen. In Burdaard halten wir an einem kleinen Lädchen – Clara springt rein, um Geld zu wechseln – das Kleingeld ist uns an der letzten Brücke in Leeuwarden ausgegangen. Auf der anderen Seite liegt das Segelboot ‚Sherpa‘, das uns – in diesem Moment nicht ahnend – in den nächsten Tagen ein treuer Begleiter sein wird. Es geht weiter durch Dokkum und weiter zur Schleuse, die ins Lauersmeer und Richtung Lauersoog führt. Dort gehen wir in den Jachthafen auf der Innenseite, da der auf der Außenseite zu ungemütlich ist und wir es auch am nächsten Morgen nicht eilig haben. Clara arbeitet emsig weiter, während ich die Vorbereitungen für die Nachtfahrt auf der Nordsee treffe: AIS-Sender in den Rettungswesten befestigen, Lifelines an Bord befestigen, Rettungsrolle einhängen, Schwimmboje überprüfen, Lichter testen, … Beim Hafenmeister treffe ich die Crew der ‚Sherpa‘ und eines anderen Boots, das auch über die Nordsee will. Wir haben ganz ähnliche Pläne, auch sie wollen Richtung Kiel und in die Ostsee. Die Vorhersage ist günstig: der Wind soll über Nordost nach Nord drehen und dies nur für die nächsten 24 Stunden – das einzige und ideal Wetterfenster für uns!! Zum Abendessen hole ich uns noch zwei Portionen ‚Fish `n Chips‘ vom Fisch-Restaurant an der Schleuse. Dann geht’s wieder früh in die Kojen, da die nächsten 36 Stunden anstrengend werden.

Prolog

Dieses Jahr wollen wir unser Boot nach Schweden überführen und an der dortigen Ostküste unseren Urlaub verbringen. Der Liegeplatz in Lelystad ist gekündigt, die meisten Vorbereitungen und Wartungsarbeiten sind abge

Vorbereitungen für den Schwedentörn

schlossen, aber wie immer, ist nicht alles fertiggeworden. Es ist auch ein seltsames Gefühl unsere vertraute Umgebung und unseren Liegeplatz, zuerst für Ioanna, dann mit unserem heutigen Boot, nach fast 9 Jahren aufzugeben. Wir haben hier viele Freunde gefunden und auch im Umgang mit Booten gelernt – wir werden dies sicherlich missen.

Clara wird mich die erste Etappe der Überführung über die Nordsee bis Kiel begleiten, wo dann Ingrid und Reinhard dazukommen werden, um unser Boot nach Bornholm und die Südostspitze Schwedens zu überführen. Unterwegs werden dann noch Freunde aus München dazu stoßen – Ines und Pedro.

Alkmaar – Den Helder

(17. Aug 2016)

Um 9:00 legen wir ab und wollen möglichst zügig Richtung Den Helder auf den Kanal, schaffen die Eisenbahnbrücke, kommen dann aber an der letzten Brücke von Alkmaar Ri. Nord nicht mehr weiter. Die Brücke ist defekt und muss erst repariert werden. Kurz nach 11 Uhr geht es endlich weiter. Entlang des Kanals verläuft an Backbord die Landstraße, an Steuerbord die Dorfstraße, die immer wieder durch schwimmende Brücken verbunden sind. Es läuft gut, die Brücken öffnen sich meist recht schnell, nach dem wir Kontakt mit den Brückenwärtern aufnehmen. Nur an der Seeschleusse in Den Helder dauert es länger. Im königlichen Yachthafen angekommen können wir schon Kicki auf der Pier winken sehen. Wir feiern unsere Wiedersehen und lassen den Abend ganz gemütlich ausklingen.

(25,0 nm unter Motor)

Überführung unseres neuen Segelboots nach Lelystad

Gründonnerstag: Endlich können wir  mit unserem neuen Segelboot von Scharendijke aufbrechen. Die letzten Tage waren noch sehr aufregend (Kaution, Schwierigkeiten bei EU-Überweisung, etc), aber hoffentlich ist dieses Kapitel jetzt abgeschlossen. Es waren sehr emotionale Momente, als die IOANNA am Steg neben unserer neuen Yacht lag und dann aus dem Wasser gehoben wurde. Mit Wehmut haben wir uns dann von ihr verabschiedet und wünschen ihr immer gute Fahrt, so wie wir sie auch hatten.

Am Nachmittag geht es los: wir können mit gutem Wind die Segeleigenschaften unserer neuen Yacht geniesen, fahren durch die Schleuse bei Brunisse und erreichen kurz darauf die Krammer-Sluis, durch die wir auch schnell durchschleusen. Da es doch schon recht spät geworden ist, entschliessen wir uns, die Nacht in Oude-Tonge zu verbringen. Vorsichtig tasten wir uns durch die Einfahrt und machen am Kai im Hafenbecken fest.

Unser Segelboot
Unser Segelboot

Unsere letzte Reise mit Ioanna

Wir haben uns im letzten Jahr entschlossen eine gebrauchte C-Yacht 1130 DS zu kaufen, wobei wir unsere Compromis 999 eintauschen konnten. Ende März mussten wir deshalb Ioanna ans Grevelinger Meer bringen. Gemeinsam mit Clara bin ich am 28. März von Lelystad Richtung Amsterdam aufgebrochen. Wir erreichten die Schellingwouderbrug knapp nach 16 Uhr und mussten hier die Weiterfahrt bis zur Öffnung um 18 Uhr unterbrechen. Danach gind es flott durch die Schleuse weiter und wir konnten kurz vor 20 Uhr am Westerkanaal vor der Spoorbrug festmachen. Glücklicherweise waren wir nicht allein und wir konnten die Informationen zur Öffnung der Eisenbahnbrücke und der Fahrt durch das nächtliche Amsterdam von niederländischen Crews um uns herum erfahren.

Warten vor der Eisenbahnbrücke in Amsterdam
Warten vor der Eisenbahnbrücke in Amsterdam

Um 01:15 geht es dann los: die Eisenbahnbrücke öffnet isch und wir fahren im Konvoi durch das nächtliche, jedoch nicht schlafende Amsterdam. Brücke nach Brücke öffnet sich für uns und ca 03:30 haben wir die Nieuwe Meersluis im Süden von Amsterdam erreicht. Nachdem Ausschleusen geht es im Kanal bis zur Autobahnbrücke bei Shiphol, wo wir seitlich festmachen und schnell in den Schlaf fallen.

Am nächsten Morgen geht es um 7 Uhr weiter: über Weteringbrug, Alphen und Boskop geht es nach Gouda. Wenige Minuten nach der 14 Uhr Öffnung erreichen wir die Eisenbahnbrücke – und müssen wieder zwei Stunden warten. Ein Brückenwärter hatte uns zuvor lange nicht durchfahren lassen. Nun kommt das Organisationsgeschick unserer niederländischen Mitreisenden voll zum Zuge: jede Brücke wird vorher angerufen und wir erreichen Dordrecht kurz nach 18 Uhr, wo wir im Martensgaat festmachen.

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Abschied von Zeewolf

Am Sonntag geht es um 9 Uhr weiter und wir müssen uns schon bald von Zeewolf verabschieden, der seinen neuen Liegeplatz in Willemstad haben wird. Es geht flott durch die Hellegatsschleuse und ca 15 Uhr erreichen wir die Kramersschleuse. Wir müssen gemeinsam mit den Großen einschleusen – und warten, und warten. Nach einer Stunde kommt die Information über einen Defekt, nach zwei Stunden können wir wieder rückwärts ausschleusen. Wir können dann kurz nach 17:30 Uhr über die Nachbarsschleuse (glücklicherweise haben wir nur eine Masthöhe von 12:50) Richtung Bruinisse ausschleusen und erreichen die dortige Schleuse noch rechtzeitig. Aber es ist jetzt zu spät um noch bis Scharendijke zu kommen, weswegen wir im dortigen Jachthafen festmachen und Ingrid, die mit dem Auto schon in Scharendijke gewartet hat, zu uns kommt.

WIr treten dann am Montag, den 31. März 2014 die letzen Seemeilen mit IOANNA an: gegen 9 Uhr geht es unter Motor Richtung Scharendijke, wo wir gegen 11 Uhr unser vertrautes Schiff im Verkaufshafen festmachen.

Saisonstart 2013

Im Winter hatten wir als Krantermin Sa. den 23.März vereinbart. Aber dies war viel zu optimistisch, da der eisige März einen Strich durch die Planung macht. Wir werden mit Antifouling Streichen etc nicht fertig. Clara und ich arbeiten bei eisigen Temperaturen am Unterwasserschiff. Antifouling wird zwischen 12 und 15 Uhr gestrichen ….

Als Ersatztermin bekommen wir den 28.März angeboten.

IOANNA auf dem Weg vom Parkplatz zum Kran
IOANNA auf dem Weg vom Parkplatz zum Kran

Wir kranen am Gefrierpunkt ein. Die Batterie hat nicht mehr genug Power um den Motor zu starten, aber die Kranmannschaft hilft mit einem Powerpack aus. Auf dem weg zu unserer Box sehen wir ausgeprägte Eiskrusten an manchen Booten. Durch denOstwind entsteht Gischt, die auf den Booten gefriert.

Eiszapfen an den Heckleinen der Boote
Eiszapfen an den Heckleinen der Boote

In der Box abgekommen machen wir nur noch das Allernötigste, dann geht es auf den Heimweg.