Archiv der Kategorie: Segeltörns

Vinga – Hals (DK)

So entspannenend kann das Kattegat sein
So entspannenend kann das Kattegat sein

(22 Aug 2013) Heute gilt es Abschied nehmen von Schweden: gegen 6 Uhr legen wir ab, können die ersten Stunden noch unter Segel gut vorankommen, müssen dann aber die Maschine zur Hilfe nehmen, um an Laesoe vorbeizukommen. Der Westwind schläft immer mehr ein und das Kattegat zeigt sich spiegelglatt. In den letzten Stunden entwickelt sich ein mäßiger Ostwind, der uns hoffentlich die nächsten Tage gut durch den Limfjord und nach Helgoland bringen wird. Gegen 19 Uhr machen wir in Hals am Eingang des Limfjords fest.

Göteborg – Vinga

IOANNA im Hafen von Vinga
IOANNA im Hafen von Vinga

(21 Aug 2013) Leider ist die Reise mit Cedy nun zu Ende: am Vormittag fahren wir zusammen zum Flughafen Landvetter, der von der Innenstadt einfach mit dem Bus zu erreichen ist. Es ist Cedy’s erster Flug alleine – entsprechend gespannt ist er. Zurück am Hafen machen wir uns auf den Weg nach Vinga, müssen aber zuvor noch den Tank mit Diesel füllen, was sich etwas umständlich gestaltet (in Wahlborg’s Marina werden wir fündig). Danach geht es weiter unter Motor nach Vinga, einer am äußersten Rand des Schärengartens gelegene Leuchturm- und  Lotseninsel. Es ist ein krönender Abschied für unseren Törn an Schwedens Westküste: ein kleiner, sehr enger Hafen, in dem wir uns mit Mooring und Vorleinen neben sehr hilfsbereiten Schweden festmachen. Wir machen noch einen ausgedehnten Spaziergang über die Insel und uns werden bei der Rückkehr heiße Grillkohlen angeboten, die wir gerne annehmen.

Bockh – Göteburg

IOANNA vor der Skyline im Stadthafen von Göteburg
IOANNA vor der Skyline im Stadthafen von Göteburg

(20 Aug 2013) Heute müssen wir uns auf den Weg nach Götheburg machen, da Cedy von dort aus nach Hause fliegen wird. Der Wind hat in der Nacht auf West gedreht und beschert uns einen herrlichen Segeltag. Wir können nahezu ohne Welle, aber mit gutem Wind bis an die Hafeneinfahrt von Göteburg fahren und müssen nur noch das letzte Stück bis zum Stadthafen motoren. Dort angekommen machen wir uns auf den Weg Göteburg zu erkunden: es präsentiert sich bei sommerlichen Temperaturen und viel Sonne von seiner freundlichsten Seite. Am Abend gibt es dann noch das Abschiedsessen für Cedy: Crepe a la bateux!

Almösund – Bockh

Blick von Kärrson über das Inselarchipel
Blick von Kärrson über das Inselarchipel

(19 Aug 2013) Nach gemütlichem Frühstück und ausgiebiger Körperpflege machen wir uns kurz nach 11 Uhr auf den Weiterweg. Es geht an der Ostseite von Tjörn durch den Hakefjord gen Süden. Wir haben als Ziel die Inselwelt zwischen Kärrsön und Risön ausgewählt. Am Osthuk von Bockh steigt Clara auf die Felsen über und wir machen vor Vorleine und Heckanker (der diesmal auf Anhieb hervorragend sitzt) fest. Den Nachmittag verbringen wir mit Inselerkunden, Lesen, Beibootfahren und einer Wanderung zur Windmühle auf Kärrsön. Es ist eine traumhafte Landschaft.

Tviklippan – Almösund

(18 Aug 2013) Der Buganker ist in der Nacht gefährlich gerutscht, obwohl ich ihn mit 2000 Umdrehungen eingefahren hatte. Früh am Morgen heißt es deshalb ‚Anker auf‘ und ‚Leinen los‘. Wir fahren unter der Brücke über den Nötesund in den Havstenfjord bis in den Halsefjord. Der Wind kommt aus Süd und steht fast immer auf der Nase. Es bläst heftig: teilweise zeigt unser Windmesser über 30 Knoten an, was 7 Bft entspricht. Wir kommen nur langsam unter Motor voran, da auch Strom gegen an steht. Dazu immer wieder heftiger Regen, der beim Steuern ins Gesicht schlägt. Gottseidank übernimmt unser Autopilot die meiste Arbeit. Wir verwerfen bei diesen Windstärken die Idee, zwischen St. Und Lilla Farholmarna zu anker und gehen in den Gemeindehafen von Almösund. Es gibt gute Versorgung (Strom und Wasser am Kai, ICA über der Straße), aber landschaftlich ist die Bucht nicht so schön wie gedacht, da zwischen Campingplatz und Stadt eingezwängt.

Clara und Cedy lieben das Klettern über die grossen Steine
Clara und Cedy lieben das Klettern über die grossen Steine

Koljöfjord – Tviklippan

(17 Aug 2013) Heute geht es im Norden von Orust weiter durch den Koljönfjord in den Kalvönfjord. Wir machen einen kurzen Abstecher nach Henan, wo Najad ihre Werftanlage hat. Es liegen viele neue Schiffe an den Stegen und zu unserem Entsetzen sehen wir den Bavariawimpel an einem der Häuser. Dies bedeutet wohl das Aus für die traditionsreiche Segelbootmarke. Bei Tviklippan versuchen wir ein Schärenanlegemanöver. Clara steigt bewaffnet mit Hammer und Schärenhaken auf den Felsen über, setzt den Haken in einer Felsspalte, um daran unsere Vorleine zu befestigen. Leider hält der Heckanker nicht so dass wir nach gefühlten zwei Stunden mit Buganker und Heckleine uns am Fuße der Insel Tviklippan vertäuen. Am Abend grillen wir an Land und beenden den Abend am Lagerfeuer.

Grillen in der Ankerbucht
Grillen in der Ankerbucht

Marstrand – Koljöfjord

Vor Anker im Koljöfjord
Vor Anker im Koljöfjord

(16 Aug 2013) Heute wollen wir Richtung Orust aufbrechen und haben dafür die Route durch den Schärengarten vor Tjörn und Orust gewählt. Durch das Innenfahrwasser (draußen tobt stellenweise eine 5-6 aus Süden) geht es unter Segel an bezaubernden kleinen Häfen und kargen Schärenfelsen vorbei. Besonders beeindruckend für uns war die Durchfahrt bei Flatholmen. Die gefühlte 8 m breite und 2.5 m tiefe Engstelle meisterte Clara bei kräftigem und böigem achterlichen Wind. Leider waren alle viel zu angespannt, so dass wir dieses Erlebins nicht dokumentieren konnten. Nachdem wir Kirkesund, Mollösund und Gullholmen passiert haben, biegen wir in den nördlich von Orust verlaufenden Ellösefjord und Koljöfjord ein. Die Landschaft ändert sich schlagartig: die kargen Felsenschären verschwinden und um uns herum sind hohe bewaldetete Berge. Es ist ein bischen wie Segeln durchs Allgäu. Im Nordosten der Insel Koljön finden wir einen sehr schönen Ankerplatz mit gut haltendem Ankergrund. Zur Sicherheit bringen Cedy und Clara noch einen Landfeste aus – im strömenden Regen.

L. Straack – Marstrand

(15 Aug 2013) Clara hebt den Anker, der bombenfest hielt und uns eine ruhige Nacht beschert. Sie will ihn noch waschen und dabei rutscht der Anker wieder heraus, da es ein Problem mit der automatischen Ankerwinsch gibt. Wir holen den Anker mitsamt der Kette per Hand wieder herein und sichern ihn. Wir überqueren den South- und North Channel (die Einfahrten nach Göteborg) und setzen danach Segel. Es geht an dicht besiedelten Schäreninseln vorbei, der Wind ist frisch, aber nicht so stark wie an den Vortagen. Vor Marstrand bergen wir die Segel und legen in dem leeren Hafen an. Marstrand ist das Zentrum des Segelsports. Der Kühlschrank springt nicht mehr an und Clara bleibt mit mir an Bord, während die anderen eine erste Runde durch Marstrand drehen. Mit dem Beiboot setzen wir nachher über zum Nachbarort, um die Schapps wieder zu füllen und einen Schärenhaken erstehen. Die Kinder kochen für uns und wir machen uns auf den 5 km langen Wanderweg um Marstrand Sön. Der Weg durch das Tal des Trolls Kogen ist zauberhaft – Felsklötze, – klötzchen in jeglicher Formation, kunterbunte Vegetation (Heide, Vogelbeeren, Wollgras,…) Später wandern wir durch den Trollwald. Die vielen Bänke laden zum Verweilen ein, bis die Sonne untergeht. (Ingrids Highlight Nummer 1)

Wnadern auf Marstrand
Wnadern auf Marstrand

Kungsbacka Fjord – L. Staark

Sonnenuntergang in den Schären vor Göteburg
Sonnenuntergang in den Schären vor Göteburg

Clara und Ingrid steigen in das kühle Nass. Cedy war auch eine halbe Sekunde lang im Wasser. Nach einem erwärmenden Tee, wobei die Füße trotzdem kalt bleiben, geht es weiter. Der Wind hat auf Nordwest gedreht, sodass wir, um unser Ziel zu erreichen, aufkreuzen müssen. Die alte Welle steht schräg zum Wind, was sehr unangenehm ist. Sobald wir im inneren Schärenwasser, Richtung Göteborg sind, nimmt die Welle ab und es wird ein gemütlicher Segeltag. Die letzte Stunde fahren wir durch die Schären und ich informiere mich nach schönen Ankerplätzen. Wir kommen an bewundernswerten Städten vorbei, sowie wir uns die typischen schwedischen Städtchen vorgestellt haben. Super schön! Wir entscheiden uns für den Ankerplatz L. Staark. Der Anker sitzt sofort sehr gut und es beruhigt uns, da doch noch viel Wind ist.

Varberg – Kungsbacka Fjord

Varberg: Badehaus und Festung
Varberg: Badehaus und Festung

Nach einem gemütlichen Vormittag in Varberg – beeindruckend insbesondere das Badehaus – machen wir uns gegen 14 Uhr auf die Weiterreise. Der Wind hat weiter abgenommen, es ist aber noch Restwelle vorhanden. Nach 2-3 Stunden nimmt der Wind noch weiter ab und wir beschließen den Kungsbacka Fjord anzusteuern. An der Südostseite von Ramnö finden wir zwei verwaiste Ankerbojen des SXK, die wir gerne in Anspruch nehmen. Wir sind umzingelt von den Schärensteinen, die wie schwarze Walrücken aus dem Wasser ragen. Kaum haben wir das Boot fest, kommt ein Gewitter, erst mit Platzregen und dann mit Hagel, der in unserem Cockpit liegen bleibt. Wir genießen diesen faszinierenden Ausblick aus dem Fenster, aber es ist trotzdem unglaublich schön!