Archiv der Kategorie: ’18 Bottnischer Meerbusen

Bönhamn – Mjältön

Es ist der erste Tag auf unserer Fahrt an dem die Sonne uns nicht zum Morgen begrüßt, die heute von leichten Regenwolken verdeckt wird. Nach spätem Frühstück und ausgiebigem Hafenkino – zwei gekreuzte Heckanker – geht es zuerst Ri. Ulvön, eine der schönsten Inseln an der Höga Kusten. Unterwegs versuchen wir zu segeln, aber der Wind lässt uns immer wieder im Stich. Wir fahren von Osten durch den engen Kanal zwischen Nord- und Südinsel und staunen ob der Kulisse – ein Fischerdorf wie aus dem Bilderbuch – nur die Sonne lässt uns im Stich! Unser Tagesziel war jedoch die 2,5 sm weiter westlich liegende Insel Mjältön mit dem Gipfel, den jeder Segler erklimmen muss. Der Ankerplatz schaut wie eine natürliche Lagune aus mit flacher und schmaler Einfahrt. Ingrid und ich steigen durch das Naturschutzgebiet auf den Gipfel mit dem schönsten Ausblick Schwedens (Aussage eines Schwedens!).  Rest des Tages Seele baumeln lassen, im 23 Grad warmen Ostseewasser baden, Abendessen, Gespräche führen und … Clara muss sich auf ihre Prüfungen vorbereiten.

(3,0 nm gesegelt, 10,5 nm unter Motor, 13,5 nm total, Hafengebühr 50 SEK)

Härnösand – Bönhamn

Um 9:30 haben wir unsere Brückenöffnung, es zieht sich aber etwas in die Länge, da erst der vom Norden kommende Verkehr die Brücken von Härnösand passiert. Wir legen im Nordhafen kurz an um unsere Vorräte aufzufrischen und sommerlichere Kleidung zu kaufen. In der Zwischenzeit kauft Micha sein Busticket für den Weg zurück nach Arlanda. Kurz nach 12 Uhr sind wir wieder alle an Bord, unter Motor geht es durch den Lungösundet and weiter Ri. Nord. Schon beim Auslaufen fällt uns ein Waldbrand im NW von Härnösund auf, der im Lauf des Tages eine riesigen Wolke bildet – hoffentlich sind keine Menschen in Gefahr geraten. Nach halber Strecke kommt Wind auf und wir können den Rest der Strecke bis Bönhamn segeln. Dort machen wir gegenüber der alten Pier an einem Anleger zwischen zwei Häusern mit Heckanker und Bugleine fest. Bönhamn ist eines der wunderschönen alten Fischerdörfer in den Höga Kusten –  ein Idyll. Im Hafenbecken schwimmen die Kinder oder springen von den nahegelegenen Schärenfelsen ins Wasser. Wir machen einen Spaziergang über den Naturstig, gemütliches Abendessen uns interessantes Gespräch mit zwei jungen Schweden.

(11,0 nm gesegelt, 11,5 nm unter Motor, 22,5 nm total, Hafengebühr 130 SEK)

Mellanfjärden – Härnösand

Heute steht die letzte Etappe vor den Höga Kusten an. Wir lassen es morgens langsam anlaufen, legen gegen 10:30 ab und müssen die ersten Stunden motoren. Kurz vor Bräno frischt zur Mittagszeit der Wind auf und wir können den Rest des Weges unter Segel fortsetzen. Immer hoch am Wind geht es Richtung Härnösand, dreimal müssen wir nach Osten rauskreuzen um an Kaps vorbeizukommen. Im Norden erkennt man schon die immer höhere werdenden Berge der Höga Kusten. Gegen 20:30 erreichen wir die Einfahrt zum Sund nach Härnösand, vorbei an Prachtvillen und badenden Kindern geht es den Rest des Weges zum Südhafen, wo noch jede Menge Platz an den Stegen ist. Noch ein schnelles Abendwerk, dann fallen wir müde in die Kojen.

(30,0 nm gesegelt, 20,5 nm unter Motor, 50,5 nm total, Hafengebühr 200 SEK (konnte nicht entrichtet werden, da kein SWISH)

Agön – Mellanfjärden

Spätes Aufstehen und Frühstücken, danach noch ein kurzes Bad, dann geht es los. Wir fahren an der Westseite von Agön Richtung Nord, setzen dann Segel und kreuzen Ri. Hölick auf. Zur Mittagszeit schläft leider dann der Wind völlig ein und wir müssen den rest der Strecke unter Motor zurücklegen. Gegen 17 Uhr erreichen wir Mellanfjärden, einem sehr idyllischen alten Fischerdorf, wo wir mit Heckboje und Bugleinen am Pier festmachen. Wasser aufgefüllt und die Batterien wieder aufgeladen! Zum Abend kocht Clara uns Ratatouille mit Nudeln und wir testen Gin-Tonic als Anti-Mücken-Mittel.

(8,0 nm gesegelt, 25,5 nm unter Motor, 33,5 nm total, Hafengebühr 180 SEK)

Storjungfrun – Agön

Früh legen wir ab, wir wollen heute wieder viel Strecke Richtung Höga Kusten machen. Aber der Wind draußen steht uns direkt auf der Nase, wir kommen nur langsam mit 4 kn voran. Nachdem wir LT Hällgrund passiert haben beschließen wir, unser Tagesziel auf eine Ankerbucht im Süden der Insel Agön abzuändern. Wir setzen Segel und können bei rückdrehendem Wind den Rest der Strecke aufkreuzen. Wir legen römisch-katholisch am Schwimmsteg im Storhamn in der Südbucht an. Micha und Ingrid fassen zuerst einige 10 Liter Wasser aus dem Brunnen und erkunden die Insel, Clara lernt. Als der Wind dreht beginnt der Anker zu rutschen – Seegrass! Diesmal werfen wir den Anker weiter im tiefen Bereich und brauchen fast die gesamt Kette – er hält gut die ganze Nacht!

(17,0 nm gesegelt, 16,5 nm unter Motor, 33,5 nm total, Hafengebühr 20 SEK)

Kullbadaviken – Storjungfrun

Vor dem Ablegen noch der Sprung ins Wasser, dann heißt es wieder Anker auf. Der Wind ist noch schwach und wir motoren bis auf Höhe von N-Spitze Gräsö, dann setzen wir Segel und Kurs in Richtung der Insel Storjungfrun. Lange Zeit begleitet uns noch an Backbord die Silhoutte des Atommeilers Forsmark. Ein leichter Ostwind bringt uns voran zu unserem Ziel, aber am Abend schläft dieser ein und wir motoren die restlichen Meilen zu unserem Tagesziel. Im Hafen sind alle Bojen belegt, so dass wir uns entschließen, römisch-katholisch mit Buganker und Heckleinen festzumachen. Unterwegs haben Clara und Ingrid schon das Essen vorbereitet und es gibt kurz nach dem Anlegen zum Abendessen Wraps mit Hackfleisch-Gemüse-Füllung. Kurzer Landgang, dann klingt der Abend gemütlich aus – Flucht vor den Mücken.

(34,0 nm gesegelt, 26,0 nm unter Motor, 60,0 nm total, Hafengebühr 60 SEK)

Arholma – Kullbadaviken

Nach dem Aufstehen geht es erst ins Wasser zum Baden, danach Frühstück und Anker auf. Wir motoren durch die Nordausfahrt von Arholma, dann nehmen wir Kurs auf die Nordostspitze von Singö, wo das Fahrwasser nach Öregrund abzweigt. Wind kommt auf und wir machen vor dem Wind z.T. mit Schmetterling gute Fahrt. Das Fahrwasser von Svartklubben nach Öregrund ist einfach und wir segeln dort weiter. Kurz vor Öregrund schläft der Wind ein und wir müssen den Rest bis zu unserem Ankerplatz in Kullbadaviken motoren. Unterwegs schaut die halbe Crew das Finale der Fußballweltmeisterschaft, am Ankerplatz dann die zweite Halbzeit, die aber immer wieder von Empfangsstörungen unterbrochen wird. Trotz allem, DVB-T1 funktioniert in Schweden noch! Danach springen alle noch in das kühlende Nass und danach gibt es Gegrilltes von Mr. Cobb.

(29,0 nm gesegelt, 9,0 nm unter Motor, 38,0 nm total, Hafengebühr -)

Rosättra – Arholma

Nach 3 Wochen geht es mit unserem Törn Richtung Norden weiter. Mit EuroWings fliegen Michael, Clara, Ingrid und ich nach Arlanda, von dort geht es mit dem Mietwagen nach Rosättra.

Am nächsten Morgen machen wir einen Großeinkauf in Norrtälje und füllen die Schapps des Bootes. Ingrid, Clara und Micha bereiten das Boot vor und verräumen die vielen Lebensmittel, während ich den Mietwagen zurück nach Arlanda bringe und von dort mit Bus und Bordfahrrad zurück zum Boot komme.

Um 1830 legen wir ab und fahren in herrlichem Abendsonnenschein unter Motor – es gibt kaum Wind – nach Arholma in den Osterhamn, wo wir vor der Sauna auf 3 m Wassertiefe ankern. Es gibt zur Begrüßung in Schweden eine Lachshälfte mit Salzkartoffeln und Salat.

(0,0 nm gesegelt, 11,0 nm unter Motor, 11,0 nm total, Hafengebühr -)

Arholma – Rosättra

Gut ausgeschlafen und auch wieder allseits gut gefrühstückt machen wir uns auf den Weg nach Rosättra, den wir wegen fehlenden Windes unter Motor zurücklegen müssen. Wir haben einen Platz in der Linjett Bootswerft bekommen, wo unser Boot die nächsten Wochen liegen kann. Nach einigem Suchen finden wir den uns zugewiesenen Platz. Wir klaren das Boot auf, bauen die Kuchenbude auf – und es beginnt zu regenen und hört nicht mehr auf bis wir am nächsten Tag nach Arlanda fahren. Packen – Aufräumen – Austausch des Dichtungssatzes bei der Seetoilette. Christoph zaubert wieder ein leckeres Mal auf den Tisch, das uns heute wieder allen mundet!

Am nächsten Tag – dem Mittsommertag – fahren wir mit dem Taxi zum Flughafen von Arlanda und fliegen von dort mit EuroWings zurück nach Düsseldorf

(0,0 nm gesegelt, 11,0 nm unter Motor, 11,0 nm total, Hafengebühr ??)

Paradiesdviken – Arholma

Der Anker hat uns gut in der windigen Nacht gehalten und wir können ihn nur mühsam aus dem Ankergrund brechen. Wir über danach noch Heckankermanöver, es klappt prima, auch auf diese Art wird das Schiff bei 1800 U/min gehalten. Unetr Segel geht es weiter dem Fahrweg entlang Richtung Norden folgend. Zu Beginn windet sich die Strecke noch zwischen kleinen Inseln hin bis wir die Durchfahrt zwischen Yxlan und Blidö erreichen. Links und rechts stehen prachtvolle Häuser, viele davon in dem typischen Falun-Roed. Nach dem wir die Nordausfahrt erreicht haben biegen wir auf den ‚Stockholm-Highway‘, müssen aber diesmal keiner Fähre ausweichen, bevor wir weiter zwischen Lidön und Idö hindurch in Richtung Arholma segeln können. Arholma wird im Hafenführer ‚Perle des Nordens‘ genannt und dies ist sicher nicht übertrieben. Segelbergen kurz vor der Einfahrt, mit Heckanker und Vorleinen fest am Steg. Wir machen Spaziergänge über die Insel, das gute Wetter ändert sich! Beim Abendessen macht diesmal Christoph schlapp – ähnliche Symptome wie bei Klaus am Abend zuvor.

(25,5 nm gesegelt, 1,5 nm unter Motor, 27,0 nm total, Hafengebühr konnte wegen fehlender SWISH nicht entrichtet werden)