Dieppe – Boulogne

(11. Aug. 2014) Wir brechen kurz vor halb 9 Uhr auf. Zuvor ist schon eine ganze Karawane – zumeist holländische Segler ausgelaufen, die den gestrigen Tag hier abgewettert haben – die meisten wie wir auch Richtung Boulogne sur Mer. Kurz hinter der Hafenmauer setzen wir das Vorsegel, die Welle ist moderat und der Wind bei 5 Bft. Entgegen der Wettervorhersage frischt der Wind jedoch immer mehr auf und es fegen immer wieder tief schwarze Wolken über uns hinweg, aus denen es heftigst regnet. Sie werden jedoch auch von heftigen Böen begleitet. Schnell ist Annes Regenkleidung durch und sie beginnt zu frieren. Wir versorgen die Kinder mit warmer trockener Kleidung und Medikamenten gegen die aufkommende Seekrankheit. Anne legt sich in ihrem Schlafsack in den Salon. In den Gewitterboen ist das Schiff manchmal kaum auf Kurs zu halten (wir beobachten stellenweise hohe 40er Werte auf unserem Windanzeiger). Die Wellen werden immer mächtiger und rollen von achtern unterm Schiff durch. Um die Mittagszeit hat sich der Wind bei 6 – 7 Bft eingependelt, wir haben das Vorsegel stark eingerefft. Es wird ein anstregender Tag am Steuerrad. Kurz vor 16 Uhr sind wir vor der Hafeneinfahrt von Boulogne, wo uns eine aufgewühlte See erwartet. In einer Böe legt es uns mächtig auf die Seite, aber es geht alles gut. Nach Passieren der Hafenmauer kehrt Ruhe ein. Wir atmen durch – haben es geschafft. Kurz darauf machen wir in der fünften Reihe im Päckchen fest. Anne wird rechtzeitig zum Anleger wach und strahlt uns an!!! Besser konnte es nicht laufen – wir sind müde und geschafft, aber den Kindern geht es gut.

Ingrid rafft sich trotzdem auf und begleitet von Anne geht sie zum nahegelegen Carrefour, wo sie die Zutaten für eine köstliche kalte Platte besorgt – wir haben kein Gas mehr! Nach einer heißen Dusche – danach fühlen wir uns schon wieder viel besser – fallen wir in die Koje (auch angesichts der Ankündigung des Innenliegers, um 6 Uhr am nächsten Morgen auslaufen zu wollen).

(50,5 sm unter Segel, 3,5 sm mit Motor)

(12. Aug. 2014) Pause – Hafentag – Erholung – Fast. Um 6 Uhr morgens wollte die Crew des englischen Seglers, die innen in unserem Päckchen liegt, auslaufen. Wir sind bereit, doch es verstreichen die Minuten ohne dass sich dort was tut! Langsam werden die anderen im Päckchen liegenden Segler sauer, sie wollen wie wir weiterschlafen nach dem anstrengenden Tag zuvor. Schließlich sind die englischen Segler ftig und wir vrzurren uns wieder in unserem Päckchen und liegen kurz vor 7 Uhr wieder in unseen Kojen.

Am Vormittag folgt dann Hafenkino pur: jeder Päckchenlieger will in eine der freiwerdenden Boxen, so auch wir. In diesem Durcheinander laufen Kicki und Jost ein, die fast zwei Wartetage in Calais verbracht hatten – Starkwind eben! 20140812aWir freuen uns, sie wiederzusehen.  Nach dem wir uns ausgiebig uns unsere Erlebnisse geschildrt haben gehen wir Alten durch die mittelalterliche Altstadt. Es gibt nette Cafes und Restaurants, die zum Verweilen einladen. Von der Festung haben wir einen herrlichen Blick über die Altstadt und den Hafen hinaus in die Bucht, 20140812bwo imer noch der weiße Bär tanzt. Wir decken uns noch für die nächsten Tage mit Lebensmittel bei Carrefour ein und gehen am Abend mit Rohkost, Käse und Wein zur Lisette, wo wir uns eingeladen hatten (wir haben immer noch kein Gas). Jost und sein Neffe Christof haben herrlich gekocht: Spaghetti Boulogne(se). Wir geniesen den gemeinsamen Abend und trennen uns erst, als der neue Tag anbricht.

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