(4. Aug. 2014) Ingrid und Clara gehen nach dem Frühstück noch auf Shopping-Tour in St. Peter Port. Ich versorge das Schiff, kaufe noch Haddock fürs Abendessen ein. Kurz vor 11 Uhr steht genug Wasser über dem Sill, dass wir auslaufen können. Mit wenig Wind und günstiger Strömung erreichen wir zwei Stunden später die Ankerbucht Greve de la Ville im NE der Insel Sark, die wir uns ausgewählt haben, da heute Nacht der Wind auf S drehen soll. Wir überlegen zu Ankern, fragen dann aber ein französisches Boot, die an einer Boje hängen, ob wir mit dran dürfen. Nach einem längeren Manöver – die beiden Boote bewegen sich zu unterschiedlich – liegen wir endlich fest. Die sehr freundlichen älteren Herren machen sich auf ihren Landausflug, während wir noch nachdenken, ob dies die beste Lösung für die Nacht ist. Glücklicherweise wird in diesem Moment eine andere Ankerboje frei und wir verlegen dorthin. Wir paddeln zum Ufer, vertäuen das Dinghi an einem großen Felsen, bevor wir den steilen Weg hinauf auf die Insel steigen. Kurze Zeit später erreichen wir den Hauptort – es ist irgendwie unglaublich. Es scheint, die Zeit ist hier stehen geblieben. Als einziges motorisiertes Gefährt gibt es hier nur Traktoren – unterwegs begegnet uns der Arzt, als Rückschild steht ‚Doctor‘ auf seinem Gefährt. Es scheint alles ein bisschen wie aus einer ‚Rosamunde-Pilcher‘-Schnulze zu sein. Zurück am Boot genießen wir die traumhafte Kulisse, lassen die Seele baumeln, saugen den Moment in uns auf. Ich versuche mich an Fish und Chips – es wird eine eingedeutschte Variante mit Bratkartoffeln.

(8 sm unter Segel, 0,5 sm mit Motor)