Lelystad – Warga – Lauwersoog

Am Samstagvormittag holen wir noch das Winterzelt vom Segelmacher ab, verabschieden uns von der Hafen-Crew in Lelystad, dann heißt es ‚Leinen los‘. Bei schönem Wetter geht es die ersten Meilen noch unter Maschine Richtung Lemmer, dann können wir die Segel setzen – das erste Mal in diesem Jahr! In Höhe Urk ist aber die Freude schon zu Ende, da der Wind nachlässt und wir noch viel Strecke vor uns haben. Nach einiger Wartezeit schleusen wir in die Pr. Margrietsluis ein, dann geht es in die Staande Mast Route. Wir müssen nie allzu lange vor den Brücken warten, aber dann ist kurz nach 20 Uhr an der Brücke bei Warga Schluss. Wir kochen uns noch ein leckeres Wok-Gericht, bevor wir müde in die Kojen fallen, Clara vom vielen Übungsrechnen, die sie an Bord zur Vorbereitung ihrer Klausur in Mechanik durchführt, ich vom Steuern.
Pünktlich um 9 Uhr öffnet die Brücke – wir können weiterfahren! Die Durchfahrt durch Leeuwarden kostet wie immer viel Zeit – gegen 12 Uhr können wir dann endlich auch die Stadt hinter uns lassen. In Burdaard halten wir an einem kleinen Lädchen – Clara springt rein, um Geld zu wechseln – das Kleingeld ist uns an der letzten Brücke in Leeuwarden ausgegangen. Auf der anderen Seite liegt das Segelboot ‚Sherpa‘, das uns – in diesem Moment nicht ahnend – in den nächsten Tagen ein treuer Begleiter sein wird. Es geht weiter durch Dokkum und weiter zur Schleuse, die ins Lauersmeer und Richtung Lauersoog führt. Dort gehen wir in den Jachthafen auf der Innenseite, da der auf der Außenseite zu ungemütlich ist und wir es auch am nächsten Morgen nicht eilig haben. Clara arbeitet emsig weiter, während ich die Vorbereitungen für die Nachtfahrt auf der Nordsee treffe: AIS-Sender in den Rettungswesten befestigen, Lifelines an Bord befestigen, Rettungsrolle einhängen, Schwimmboje überprüfen, Lichter testen, … Beim Hafenmeister treffe ich die Crew der ‚Sherpa‘ und eines anderen Boots, das auch über die Nordsee will. Wir haben ganz ähnliche Pläne, auch sie wollen Richtung Kiel und in die Ostsee. Die Vorhersage ist günstig: der Wind soll über Nordost nach Nord drehen und dies nur für die nächsten 24 Stunden – das einzige und ideal Wetterfenster für uns!! Zum Abendessen hole ich uns noch zwei Portionen ‚Fish `n Chips‘ vom Fisch-Restaurant an der Schleuse. Dann geht’s wieder früh in die Kojen, da die nächsten 36 Stunden anstrengend werden.

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