Marstrand – Koljöfjord

Vor Anker im Koljöfjord
Vor Anker im Koljöfjord

(16 Aug 2013) Heute wollen wir Richtung Orust aufbrechen und haben dafür die Route durch den Schärengarten vor Tjörn und Orust gewählt. Durch das Innenfahrwasser (draußen tobt stellenweise eine 5-6 aus Süden) geht es unter Segel an bezaubernden kleinen Häfen und kargen Schärenfelsen vorbei. Besonders beeindruckend für uns war die Durchfahrt bei Flatholmen. Die gefühlte 8 m breite und 2.5 m tiefe Engstelle meisterte Clara bei kräftigem und böigem achterlichen Wind. Leider waren alle viel zu angespannt, so dass wir dieses Erlebins nicht dokumentieren konnten. Nachdem wir Kirkesund, Mollösund und Gullholmen passiert haben, biegen wir in den nördlich von Orust verlaufenden Ellösefjord und Koljöfjord ein. Die Landschaft ändert sich schlagartig: die kargen Felsenschären verschwinden und um uns herum sind hohe bewaldetete Berge. Es ist ein bischen wie Segeln durchs Allgäu. Im Nordosten der Insel Koljön finden wir einen sehr schönen Ankerplatz mit gut haltendem Ankergrund. Zur Sicherheit bringen Cedy und Clara noch einen Landfeste aus – im strömenden Regen.

L. Straack – Marstrand

(15 Aug 2013) Clara hebt den Anker, der bombenfest hielt und uns eine ruhige Nacht beschert. Sie will ihn noch waschen und dabei rutscht der Anker wieder heraus, da es ein Problem mit der automatischen Ankerwinsch gibt. Wir holen den Anker mitsamt der Kette per Hand wieder herein und sichern ihn. Wir überqueren den South- und North Channel (die Einfahrten nach Göteborg) und setzen danach Segel. Es geht an dicht besiedelten Schäreninseln vorbei, der Wind ist frisch, aber nicht so stark wie an den Vortagen. Vor Marstrand bergen wir die Segel und legen in dem leeren Hafen an. Marstrand ist das Zentrum des Segelsports. Der Kühlschrank springt nicht mehr an und Clara bleibt mit mir an Bord, während die anderen eine erste Runde durch Marstrand drehen. Mit dem Beiboot setzen wir nachher über zum Nachbarort, um die Schapps wieder zu füllen und einen Schärenhaken erstehen. Die Kinder kochen für uns und wir machen uns auf den 5 km langen Wanderweg um Marstrand Sön. Der Weg durch das Tal des Trolls Kogen ist zauberhaft – Felsklötze, – klötzchen in jeglicher Formation, kunterbunte Vegetation (Heide, Vogelbeeren, Wollgras,…) Später wandern wir durch den Trollwald. Die vielen Bänke laden zum Verweilen ein, bis die Sonne untergeht. (Ingrids Highlight Nummer 1)

Wnadern auf Marstrand
Wnadern auf Marstrand

Kungsbacka Fjord – L. Staark

Sonnenuntergang in den Schären vor Göteburg
Sonnenuntergang in den Schären vor Göteburg

Clara und Ingrid steigen in das kühle Nass. Cedy war auch eine halbe Sekunde lang im Wasser. Nach einem erwärmenden Tee, wobei die Füße trotzdem kalt bleiben, geht es weiter. Der Wind hat auf Nordwest gedreht, sodass wir, um unser Ziel zu erreichen, aufkreuzen müssen. Die alte Welle steht schräg zum Wind, was sehr unangenehm ist. Sobald wir im inneren Schärenwasser, Richtung Göteborg sind, nimmt die Welle ab und es wird ein gemütlicher Segeltag. Die letzte Stunde fahren wir durch die Schären und ich informiere mich nach schönen Ankerplätzen. Wir kommen an bewundernswerten Städten vorbei, sowie wir uns die typischen schwedischen Städtchen vorgestellt haben. Super schön! Wir entscheiden uns für den Ankerplatz L. Staark. Der Anker sitzt sofort sehr gut und es beruhigt uns, da doch noch viel Wind ist.

Varberg – Kungsbacka Fjord

Varberg: Badehaus und Festung
Varberg: Badehaus und Festung

Nach einem gemütlichen Vormittag in Varberg – beeindruckend insbesondere das Badehaus – machen wir uns gegen 14 Uhr auf die Weiterreise. Der Wind hat weiter abgenommen, es ist aber noch Restwelle vorhanden. Nach 2-3 Stunden nimmt der Wind noch weiter ab und wir beschließen den Kungsbacka Fjord anzusteuern. An der Südostseite von Ramnö finden wir zwei verwaiste Ankerbojen des SXK, die wir gerne in Anspruch nehmen. Wir sind umzingelt von den Schärensteinen, die wie schwarze Walrücken aus dem Wasser ragen. Kaum haben wir das Boot fest, kommt ein Gewitter, erst mit Platzregen und dann mit Hagel, der in unserem Cockpit liegen bleibt. Wir genießen diesen faszinierenden Ausblick aus dem Fenster, aber es ist trotzdem unglaublich schön!

Falkenberg – Varberg

Pippi-Langstrumpfstraße in Falkenberg
Pippi-Langstrumpfstraße in Falkenberg

(12. Aug.) Wir suchen ein Einkaufsmarkt, gehen noch einmal in die Pippi-Langstrumpf-Straße, schauen in ein paar nette Lädchen rein und kehren zurück aufs Boot. Wir bringen ein Eis mit, was super schmeckt. Wir genießen. Gegen 16 Uhr fährt Clara den Ableger. Ähnlich wie am gestrigen Tagist es draußen: 4-5 Bft mit einer angenehmeren Welle , die vielleicht noch 1,5 Meter beträgt. Die Einfahrt nach Varberg ist nach 4 Stunden erreicht. Natürlich muss genau jetzt die Fähre ablegen und wir müssen  warten, um ihr in der Fahrrinne nicht in die Quere zu kommen. Wir laufen in den Hafen ein, genießen die Lasagne, die wir nur noch in den Backofen schieben müssen da sie morgens schon vorbereitet worden ist.  Eine Runde Cluedo beschließt den Abend. Kalinichta!

Häganäs – Falkenberg

Nach dam Törn: Kinder erschöpft, Bett nass, kein Platz, passt trotzdem
Nach dam Törn: Kinder erschöpft, Bett nass (Luke undicht), kein Platz, PASST TROTZDEM

(11. Aug.) Starkwind ist angesagt: ein Tief über Schweden sorgt für entsprechenden Wind im Kattegat und Skagerrak. Wir beschließen uns auf den Weg Richtung Norden zu machen und laufen früh um 7 Uhr aus. Draußen erwartet uns eine ordentliche Welle und 5 Bft Wind. Clara – unsere Amwind-Königin -segelt um das Kap Kullen, danach können wir die Segel etwas aufmachen. Der Wind wird mehr (6Bft in Böen 7Bft) und die Wellenhöhe nimmt zu. Das Kattegat zeigt sich nicht von einer angenehmen Seite. Mit zwei Reffs im Großsegel und einer weit eingerollter Genua machen wir sehr gute Fahrt, werden von den Wellen aber auch ziemlich durchgeschüttelt. Wir beschließen abzudrehen und laufen Falkenberg gegen 16 Uhr an. Der Hafen, der sich trotz der Welle gut anlaufen lässt, liegt gegenüber dem Industriehafen. Der Ort ist sehr hübsch und hat eine echte ‚Pippi-Langstrumpf‘-Straße.

Kopenhagen – Höganäs (Schweden)

Es geht jetzt Richtung Schweden! Gegen 9 Uhr laufen wir aus dem gemütlichen Hafen in Kopenhagen aus. Im gesamten Hafengebiet zählen wir sieben Kreuzfahrtschiffe. Zuerst müssen wir noch motoren, da der Wind noch etwas schwach ist. Wir durchqueren das Fahrwasser, setzen Segel und wechseln die Gastlandflagge. Zwischen der Insel Ven und dem schwedischen Festland geht es mit raumem Wind gut voran. Tümmler tauchen auf.

Flaggenwechsel
Flaggenwechsel

Wir passieren Helsingborg, um uns herum viel Verkehr durch die Großen. Auf der dänischen Seite sehen wir die Silhouette des Schlosses in Helsingoer, am Horizont zieht ein Gewitter auf. Gegen 16 Uhr erreichen wir Höganäs, betanken IOANNA mit Diesel und suchen uns einen Liegeplatz. Ein kurzer Spaziergang durch den Ort, dann werden wir vom nächsten Gewitter zurück zum Schiff getrieben, wo wir Cluedo spielen und kleine Reparaturen durchführen.

Stege – Kopenhagen

P1020060Wir legen früh los: das Ziel lautet Kopenhagen. Es regnet etwas und es ist kaum Wind vorhanden. So motoren wir die ersten Stunden vorbei an den Inselchen Nyord zum Ausgang des Smalandfahrwassers, überqueren Rodvig, um dann nahe am schönen Ufer mit vielen Kreidefelsen nach Stevns Klint zu fahren. Endlich brisst es auf: wir setzen die Genua und erreichen kurz vor 18 Uhr die Einfahrt in den Oeresund bei Dragor. Der Wind frischt weiter auf und dreht auf NW. Die letzen 5 nm müssen wir unter Motor fahren um in den Hafen nahe der kleinen Meerjungfrau zu gelangen. Spätes Abendessen und Kalinichta!

Am nächsten Morgen geht es nach Kopenhagen zu einem Stadtrundgang, der an Schlossinsel, Nyhavn, Amalienborg vorbei zur kleinen Meerjungfrau führt.

Die (wirklich) kleine Meerjungfrau
Die (wirklich) kleine Meerjungfrau
Nyhavn in Kopenhagen
Nyhavn in Kopenhagen

Bandholm – Stege (Moen)

Abendstimmung am Yachthafen ins Stege
Abendstimmung am Yachthafen ins Stege

Heute wollen wir zur Insel Taero, um dort die Nacht vor Anker zu verbringen! Leider ist der schöne Wind der Vortage weg und wir müssen fast die ganze Strecke motoren. Vor Taero angekommen sehen wir ein Gewitter aufkommen und beschließen, die Nacht doch im nahegelegenen Stege – dem Hauptort der Insel Mon – zu verbringen. Stege ist ein ganz ansehnliches Städtchen, das wir in einem Abendspaziergang noch erkunden.

Spodsbjerg – Bandholm (Lolland)

Vjero
Vjero

Wir lassen den Tag ruhig angehen: zuerst bauen wir den Windgenerator ab, der nicht mehr sicher befestigt war, danach gehen wir zum Baden, was aber wegen zu vielen Quallen nicht wirklich Spaß bereitete. Kurz vor ein Uhr laufen wir aus: der Wind ist immer noch sehr kräftig, bläst jetzt aber aus SW. Nur mit Genua geht es über den Belt und dann in das Smalandsfahrwasser. Wir wählen die Staldyb, auf der wir bei gutem Wind an kleinen Inseln vorbei bis kurz vor Bandholm Segeln können. Es ist Segelgenuss pur! Bandholm ist ein Verlassen wirkender Verladehafen, an dem Cedric seine große Freude hat: Trecker und Getreide in Hülle und Fülle! Am Abend mache ich noch einen Radausflug nach Maribo, um bei einer dortigen Bank an Bargeld zu kommen