Amsterdam – Harwich

(26. / 27. Juli 2016)
Es ist noch wenig auf dem Nordseekanal los, als wir kurz nach 7 Uhr die Marina Richtung Ijmuiden verlassen, das wir nach 2,5 h erreichen. Nach kurzer Wartezeit können wir einschleusen und kurz danach geht es auf die Nordsee, wo uns ein schwacher Westwind erwartet. Unter Segeln kommen wir kaum voran und so begleitet uns auf den ersten Stunden das gleichmäßige Brummen des Diesels – der Starterbatterie tut dies sicher gut. Wir passieren den neuen Windpark vor Ijmuiden im Norden, danach kommen wir schon in die Nähe des ersten Verkehrstrennungsgebietes. Es ist recht wenig los und den querenden Frachter können wir gut ausweichen. Danach können wir endlich Kurs Richtung Harwich anlegen. Es ist sehr ruhig auf der Nordsee, so dass wir noch kochen können: es gibt Köttbuller mit Kartoffeln und viel Sauce. Am Abend dreht der Wind wie angekündigt auf südliche Richtung und frischt immer mehr auf. Die Wache hat noch immer nicht viel zu tun und die Freiwache schläft, ruht oder liest (wir haben uns auf einen 2 + 4 Stunden-Rhythmus verständigt). Gegen 23 Uhr können wir in der Nähe des zweiten VTS Segel setzen. Das Passieren der ‚deep water routes‘ ist anstrengend – die Frachter kommen in kurzen Abständen und mit hoher Geschwindigkeit und das Zuordnen der Lichter zu den AIS-Signalen erfordert viel Konzentration. Dazu kommt uns noch ein seltsam beleuchteter Segler so nahe, dass man die Crew im Cockpit hören kann. Der Wind hat inzwischen immer mehr aufgefrischt (5 – 6 Bft) und weiter Richtung SW gedreht. Mit zwei Reffs im Vor- und Großsegel geht es Richtung Westen. Die Strömung kippt und setzt uns noch weiter nach Norden. Gegen 10 Uhr sind wir nur noch wenige Meilen vor Southwold – viel zu weit im Norden. Auf dem Backbordbug geht es dann nach Süden, jedoch gegen die alte Welle, in die unser Boot Immer wieder hart einsetzt. Gegen 14 Uhr sind wir endlich auf Höhe des Leuchtturms Orfordness – wir bergen Segel und fahren mit Motor nach Harwich. Wir müssen kurz vor der Schleuße zur Shotley Marina warten, bis zwei Motorboote durch die enge Rinne rauskommen – dann können auch wir Einfahren. In der Schleuße werden wir freundlich begrüßt, bekommen einen Stromadapter überreicht und den Liegeplatz zugewiesen –dann machen wir gegen 18:30 am Steg fest. Mit Micha nehme ich den elektrisch verstellbaren Tischfuß von unserem Salontisch auseinander, der leider wieder mal abgesunken ist und an dem man nur noch mühsam sitzen kann. Währen dessen kocht Ingrid ein leckeres Curry. Liegegebühr 33 Pounds.
(81 nm gesegelt, 71 nm unter Motor)

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